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Geburtsstunde von Josenfeld


Wie kam es dazu? Besser gefragt:

Warum kam es erst so spät dazu?

Meine Kindheit verlebte ich in Frelenberg in der Nähe von Aachen. Das elterliche Haus lag direkt an der Eisenbahnstrecke Aachen-Düsseldorf. Daher waren vorbeifahrende Züge normal und mein Interesse hielt sich in Grenzen.

Begeistern konnten nur die seltener vorbeifahrenden Güterzüge, wenn sie zumindest 50 Waggons aufweisen konnten. Ein guter Freund besaß zwar damals schon eine Märklin Eisenbahn der Spur HO, aber es reichte mir, bei ihm mit der Modellbahn zu spielen. Zu Hause war mir das Spielen im Stroh, das Bauen von Höhlen, das Versteckspielen und vieles mehr deutlich wichtiger. Auf unserem Bauernhof gab es glücklicherweise auch genügend Platz und jeden Tag Neues zu entdecken.

Erst nach meiner Heirat und dem damit verbundenen Umzug stellte ich fest, dass etwas fehlte. Tagsüber vermisste ich die Präsenz der Züge. Nachts wurde ich wach, weil es so ruhig war. Der obligatorische Zug im 30-Minuten-Takt bereicherte mein Leben nicht mehr. Erst unbewusst, später dann immer deutlicher, wurde mir klar, ein Ersatz musste her.

Zum Glück wurde meine Frau dann schwanger! Damals konnte man noch nicht feststellen, welches Geschlecht der Nachwuchs haben würde. Also, ein Junge!! Das erste Geschenk war kein Kuscheltier. Wozu auch, mein Sohn war ja noch nicht einmal geboren. Eine Eisenbahn musste her. Aus meiner Sicht war Märklin HO für Kinder ideal. Die Metallschienen, nicht die Kunststoffgleise, konnten auch von Kindern angefasst werden ohne sofort zu zerbrechen. Dass wir bei der Geburt dann mit einer Tochter beschenkt wurden, tat der Freude über den Nachwuchs keinen Abbruch. Doch stellte es sich später heraus, dass Barbara lieber mit Puppen spielte. Die Eisenbahn rückte somit wieder in's zweite Glied. Sie wurde erneut hervorgeholt, als unser zweites Kind, ein Sohn, alt genug war, damit zu spielen.

Als stolzer Besitzer einer Mietwohnung, die ich aus beruflichen Gründen dann auch noch alle drei Jahre wechseln durfte, stellte sich dann aber schnell heraus, dass HO sehr viel Platz beansprucht. Die meisten unserer elf Loks befanden sich in den entsprechenden Schachteln. Ab und zu wurde dann getauscht. Auch, als ich den Beruf wechselte und wir ein kleines Häuschen bezogen, hatten wir für eine Eisenbahnanlage zu wenig Platz. Dies lag vor allem auch daran, dass ich die Technikbesessenheit meiner Jugend so langsam ablegte und sich meine Eisenbahn in die Landschaft integrieren sollte. Ich bin zwar kein reiner Anbeter des nur Umweltschutzes, aber nur Schienen ohne Landschaft ist dann auch keine Alternative.

Und so wurde die kleine Platte meines Sohnes auch nach dessen Auszug nicht vergrößert! Doch dann äußerte mein Schwiegersohn den Wunsch, eine Eisenbahnanlage bauen zu wollen. Da er nur 650 km von mir entfernt wohnt, war an ein gemeinsames Projekt nicht zu denken. Trotzdem bekam ich die Chance hier einmal meine Anlage voll ausgebaut, endlich mit Häusern und Landschaft im Einklang, zu sehen. So schenkte ich ihm alles, was den Namen Märklin oder die Spur H0 trug! Ich betone, wirklich ohne Hintergedanken!

Aber, wie es so kommt. Das Thema Modelleisenbahn kam natürlich bei jedem Besuch und bei jedem Telefonat zur Sprache. Ich wurde mit immer neuen Ideen und Bildern der Anlage konfrontiert. Und so entstand dann recht schnell der Wunsch, doch eine eigene Anlage zu bauen.

Und jetzt konnte ich neu planen!

Alle früheren Argumente meiner Frau von der Art: "Du kannst doch nicht auf Spur N wechseln? Überleg mal, wieviel Geld du schon ausgegeben hast! ! !", zählten nicht mehr. Ich stand wieder ganz am Anfang. Auch mein Sohn war Feuer und Flamme und darüber hinaus hatte ich besonders in meiner Tochter eine Fürsprecherin, die schließlich meine Frau überzeugte. Weiter nahte der Altersruhestand. Und da möchte man ja auch noch etwas zu tun haben. Also plante ich eine neue Anlage!

Für H0 sprach:
hohe Genauigkeit
für Landschaften die größte Auswahl
für Autos und Personen die größte Auswahl
Lokomotiven und Waggons erscheinen mir robuster
Eine Kaserne (der Traum meines Sohnes) und entsprechendes Zubehör stellte keine Herausforderung dar
der Preis, N hat mehr Platz für Gebäude etc.

Für N sprach:
Lokomotive und Waggons zwischen vielen Anbietern austauschbar
eine Platte von 3,50m * 1,25m bietet bereits professionellen Gestaltungsraum
das Wohnzimmer konnte bleiben und eine Trennung von meiner Frau unterbleiben
auch hier machte mein Sohn mit
meine H0-Anlage verwaiste in den letzten Jahren.

Das Ergebnis

TT wäre es gewesen! Leider gab es für diese Spurweite kaum Auswahl. Da Wohn- und Schlafzimmer für mich tabu sind (es gibt auch in meinem Alter neben der Modellbahn noch einen anderen interessanten Zeitvertreib), fiel die Entscheidung auf Spur N. Das Gleismaterial sollte Fleischmann stellen! Begonnen wurde daher auch mit einem nicht digitalen Starterset der Firma Fleischmann. Hier wurde aber darauf geachtet, dass die Lok später aufgerüstet werden kann, falls ich mich einmal für den digitalen Betrieb entscheiden sollte. Weitere Entscheidungen waren am 17. April 2006, hier wurde diese Seite in ihrer Ursprungsform in's Netz gestellt, noch nicht gefallen.

  erstellt: 06.04.2019    geändert: 26.05.2019      Josef Thelen
 
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