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Schnellzuglokomotive BR220 / V200



Angaben zum Fahrzeug
Bezeichnung: Güterzugdiesellok "Taigatrommel"
Fahrzeugart: Diesellokomotive
Einsatzbereich: Güterzugbetrieb
Baureihe: 220
Hersteller: Trix
Seriennummer: 12515
Kaufpreis ca.: 150 €
Länge über Puffer: 110 mm
Anzahl: 1
Gewicht: 103 Gramm
Suchkriterium: Hochbordwaggon ohne Kohle
Garnitur: Hochbordwaggon ohne Kohle
Digitalstatus: analog
min. Kreisdurchmesser: keine Angabe

Beschreibung des Vorbilds

V 200 der Deutschen Reichsbahn. Achsfolge Co\'Co\', Baujahr ab 1964. Einsatz: Güterzüge.
Mitte der 60er-Jahre entstanden die Diesellokomotiven der Baureihe 220, die ehemals unter der Bezeichnung V 200/120 geführt wurden. Die Maschinen sind in der UdSSR für die Deutsche Reichsbahn gebaut worden und kamen im mittelschweren Reise- und Güterzugdienst zum Einsatz. Wegen ihrer Herkunft und mangelnder Schalldämpfung erhielten sie scherzhaft den Beinamen \"Taigatrommel\".
In den 1960er Jahren wurde die Umstellung der Traktion von Dampf auf Diesel propagiert. Zu diesem Zweck wurden nicht nur Lokomotiven in Babelsberg und Hennigsdorf gebaut, sondern auch Lokomotiven aus Luhansk in der Sowjetunion (heute Ukraine) importiert. Dies wurde notwendig, da auf Grund von Spezialisierungsvereinbarungen innerhalb des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) in der DDR künftig keine Dieselloks höherer Leistung mehr gebaut werden sollten. Die erste dieser importierten Baureihen war die V 200, spätere BR 120 mit 1.470 kW (2.000 PS) für den Güterzugdienst. Dabei handelte es sich um die bewährte Bauart M 62, die schon seit Jahren für sowjetische und ausländische Bahnen geliefert wurde. Insgesamt bezog die Deutsche Reichsbahn von 1966 bis 1975 378 Lokomotiven dieser Baureihe (120 001-378).
Die Lok besaß einen sehr schweren Rahmen aus Doppel-T-Trägern mit Deck- und Bodenblech, zwei dreiachsige Drehgestelle mit Gleitplatten, geführten Achsen und Drehzapfenanlenkung. Die Primärfederung wird über Ausgleichshebel, Blatt- und Schraubenfedern realisiert.
Ein 14D40-Zweitakt-V-Dieselmotor mit zwei Turboladern und Rootsgebläse ist das Herzstück dieser Lok. Die Leistung beträgt 1470 kW bei einer Drehzahl von 750 U/min. Die Traktionsenergie wurde durch einen fremderregten Gleichstromgenerator umgewandelt. Die Leistungsregelung erfolgte durch einen magnetischen Flussregler im Erregerfeld der Erregermaschine. Die Fahrmotoren sind Gleichstromreihenschlussmotoren. Die elektrische Traktionsleistung war auf 1250 kW eingestellt. Um die Ankerströme der Fahrmotoren im oberen Geschwindigkeitsbereich wieder anzuheben, besaß die Lok zwei Shuntierungsstufen, die parallel zu den Erregerwicklungen der sechs Tatzlager-Fahrmotoren geschaltet wurden. Die gleiche Konstruktion verwendet die Lokfamilie der DR-Baureihe 130.
Die Lüfter für Fahrmotoren und Traktionsgenerator sind mechanisch über Gelenkwellen vom Dieselmotor angetrieben. Der Kühlerlüfter wurde auch direkt vom Dieselmotor angetrieben, zur Steuerung ist eine Strömungskupplung dazwischen geschaltet. Ein besonderes Bauteil ist das Rootsgebläse. Es fördert Verbrennungsluft und erzeugt eine Vorverdichtung von 0,2 bar. Das ist notwendig, weil ein Zweitakt-Motor durchgespült werden muss, er kann mit gleichzeitig offenen Einlassschlitzen und Auslassventilen nicht selbsttätig ansaugen. Nach dem Start laufen die beiden Turbolader hoch und steigern den Ladeluftdruck auf rund 1,2 bar. Der Dieselmotor hatte 400 U/min Leerlaufdrehzahl, aber schon bei 750 U/min seine Höchstdrehzahl. Der Motor besitzt Zylinder in V-Anordnung. Dabei sitzen die Kolben der B-Seite mit Anlenkpleueln auf den Hauptpleueln der A-Seite. Damit ändert sich die Kolbengeschwindigkeiten zwischen A- und B-Seite. Der Motor erzeugt auf beiden Kolbenreihen unterschiedlich viel Leistung. Der Kraftstoffvorrat beträgt 3900 Liter Dieselöl. Eine Sifa war vorhanden, Indusi jedoch nicht.
Da die ersten 177 ausgelieferten Lokomotiven keinen Schalldämpfer besaßen, sind sie auch unter der Bezeichnung „Taigatrommel“ oder „Stalins letzte Rache“ bekannt. Die Schalldämpfer dieser Loks wurden durch das Raw Meiningen neu gebaut.
Die Lok war von Anfang an für den schweren Güterzugdienst vorgesehen. Da sie keine Zugheizung besaß, wurde sie nur gelegentlich während der Sommermonate vor Personenzüge gespannt. Die Höchstgeschwindigkeit lag zugunsten der Zugkraft bei 100 km/h.

Angaben zum Modell

Epoche III · mit digitaler Schnittstelle · Motor mit 2 Schwungmassen · 6 Achsen angetrieben · 2 Haftreifen · LüP 110 mm

pdf - Dokumente

  erstellt: 23.04.2019    geändert: 12.05.2019      Josef Thelen
 
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